06.10.2022

Laurinsage

Weltwunder von links: Vajolettürme - Laurinwand - Rosengartenspitze

Der Zwergenkönig Laurin lebte vor langer Zeit in den Dolomiten. Er hatte große Zauberkräfte, denn er besaß nämlich eine Tarnkappe, die ihn unsichtbar machte und dazu noch einen Zaubergürtel, der ihm enorme Kräfte verlieh. Unzählige Rosen wuchsen hoch oben vor Laurins Schloss: seinem "Gartl". Diese dufteten so stark, dass sich auch die Leute im Tal daran erfreuten. Um den ganzen “Rosengarten” war ein goldener Faden gespannt. Der Ladiner Laurin verliebte sich in das deutsche Mädchen Simhilde, die Tochter des "Etschkönigs", der unten das Land beherrschte, und entführte sie mithilfe der Tarnkappe in sein fantastisches Reich. Man erzählte auch, dass nämlich die Simhilde nicht unfreiwillig mit ihm ging,. Jedenfalls waren der Etschkönig und die Leute im Tal sehr verärgert. Um die Prinzessin zu befreien, bat man den berühmten germanischen “Recken” Dietrich von Bern um Hilfe. Dieser wusste gleich wo er suchen musste, denn er konnte vom Tal aus die Rosen so wunderschön leuchten sehen. Dietrich und sein Gehilfe, Meisterschmied Hildebrand, überwältigten den Laurin nach einem Kampf und nahmen ihn gefangen. Die Schätze der Berge, Gold, Silber und Edelsteine, die Laurins Bergleute tief aus den Dolomitenstollen gewonnen hatten, nahmen die Helden auch gleich mit. Der Laurin bekam da natürlich eine große Wut, weil er wegen seiner Rosen von Dietrich entdeckt wurde und "verwünschte" seinen Garten. Weder am hellen Tag noch in dunkler Nacht sollte jemand die Rosen sehen können. So wurde der gesamte Garten zu Fels und Stein. Aber König Laurin hatte die Dämmerung vergessen. Seither blüht an manchen Abenden, wenn die Felsen in der Abendsonne rot leuchten, die Erinnerung an die Geschichte von Laurins Rosengarten wieder auf.

Die Laurinwand - dort oben ist das Gartl - Laurins sagenhafter Rosengarten - 
heute wurde dort die neue exponierte Santnerhütte errichtet.